Am 21.7.2002 war es „leider“ soweit….Ich wurde 30. Und da dachte ich so, das kann jetzt noch nicht alles gewesen sein…..

Im Sommer 1990 war es vorbei mit der Schule, die Berufsentscheidung ist gar nicht so leicht. Eigentlich wollte ich schon immer Friseurin werden, aber meine Mutter, selbst gelernte Friseurin, riet mir ab. Sie meinte das man den ganzen Tag stehen müsste, nicht viel Geld verdiene und ich auch zu groß sei für diesen Beruf. Dann hab ich überlegt zur Post zu gehen, mein Onkel arbeitet dort und hatte damals immer schon gegen 11 oder 12Uhr Feierabend, was ich natürlich toll fand. Aber der Gedanke bei „Wind und Wetter“

Briefe verteilen zu müssen, hat mich dann doch davon abgebracht.

Weiterhin kam für mich noch der Beruf als Koch in Frage, mein Vater ist Koch und sein Essen

schmeckte mir schon immer supergut, Mama`s natürlich auch!I ch habe schon damals immer nachgefragt wie man „dies oder das“kocht, es machte mir halt Spaß was leckeres zuzubereiten, aber auch in diesem Beruf schreckten mich die Arbeitszeiten wie z.b. Sonntags arbeiten ab.

Dann kam die Idee Kfz-Mechanikerin zu lernen, ich dachte mir das es „cool“ sei, als Frau Autos reparieren zu können und man spare ja auch ne Menge Geld dabei. Aber Papa riet mir davon ab, da ich ja sehr groß bin würde mein Rücken bestimmt schnell kaputt gehen und meine Hände wären auch immer dreckig. Tja gar nicht so einfach……..

Aber ich musste mich ja bald entscheiden. Da Friseurin zu werden schon immer mein Traum war, wo meine Eltern früher oft drunter leiden mussten, da ich schon als Teenie fast wöchentlich meine Haarfarbe wechselte und auch meinte ich könne ja den Nachbarskindern

mal die Haare schneiden, entschied ich mich trotzdem, diesen wunderschönen Beruf zu erlernen….

Am 1.8.1990 war es dann soweit. Ich begann meine Lehre bei Salon Lattmann in Hildesheim. Am 1.Tag wollte ich mittags schon wieder nach Hause, mir war schlecht, ich denke das ich wohl den „Gestank/Geruch“ von Dauerwellen und Co nicht abkonnte. Meine damalige Chefin meinte ich soll mir Cola und Chips besorgen und das half wirklich! Na ja, ich gewöhnte mich dann doch an die „Friseurluft“ und lernte dann erstmal Handtücher aufhängen, putzen, einkaufen….. Da ich diese Arbeit nicht drei Jahre lang machen wollte habe ich mir viele Modelle besorgt an denen ich mich „austoben“ konnte. Dauerwelle wickeln, Haare schneiden, tönen, färben und alles was so dazu gehört. Es machte mir total viel Spaß Menschen zu verändern oder zu verschönern.

Im nachhinein gingen die drei Jahre auch schnell um und bestand auch gleich die Gesellenprüfung.

Ich wechselte danach zwei mal den Salon in Hildesheim, da ich ja noch was anderes lernen wollte.

1997 bekam ich dann die Chance als Salonleiterin in Hohenhameln zu arbeiten, welche ich natürlich sofort wahr nahm. Nach sieben Monaten konnte ich leider mit meinem damaligen Chef (wo ich jetzt nicht weiter drauf eingehen möchte….) nicht mehr zusammen arbeiten und fing dann eine neue Stelle in Algermissen an. Hier war es anfangs super doch nach einiger Zeit

entpuppte sich ein netter Kollege leider zum genauen Gegenteil, weshalb ich dann überhaupt keinen Spaß mehr am arbeiten hatte. Gott sei Dank gab es ja noch einen weiteren Salon in Algermissen wo ich dann 2000 anfing. Dort gefiel es mir ganz gut, aber es langweilte mich irgendwann immer im gleichen „Trott“ arbeiten zu müssen, keine eigenen Ideen umsetzen zu dürfen, und ich hatte keine Lust mehr mir von irgendjemanden etwas sagen lassen zu müssen.

Wie gesagt am 21.7.2002 wurde ich dreißig und dachte mir, das kann jetzt noch nicht alles gewesen sein. Ich überlegte mir meinen Meister zu machen, selbständig sein, auf eigenen Beinen zu stehen und vielleicht alles besser zu machen als meine Ex-Chef`s….

Ja…. das alles reitzte mich ungemein. Nach vielem Quälen, pauken und unendlich viel Nervennahrung (Süßigkeiten) habe ich denn endlich am 18.8.2003 meine Meisterprüfung erfolgreich bestanden. Eigentlich hatte ich nun vor mich mit „Friseur auf Rädern“selbständig

zu machen. Aber durch viel Glück bekam ich nun meinen Salon in Algermissen. Nach viel Arbeit und langem suchen nach geeigneten Friseurinnen haben wir dann am 9.9.03 Vanessa`s Schnitt-Stelle eröffnet.

Hiermit bedanke ich mich noch mal herzlich bei meinem Exmann, meinem Cousin Maurermeister Lars Motzigkeit und allen die mir tatkräftig einen wie ich finde wunderschönen Friseursalon gebaut haben.

2007 bin ich der Liebe wegen Richtung Dortmund gezogen, wo ich leider nicht sooo viel Glück hatte, und bin nun seit Januar 2011 wieder zurück in Algermissen. Worüber ich nun sehr glücklich bin, an dieser Stelle bedanke ich mich bei meinem tollen Team die den Salon aufrecht hielten, und bei unseren Kunden, die weiterhin treu geblieben sind.

Liebe Grüße

Eure Vanessa